Guided Tour?

Ringvorlesungsreihe

Wintersemester 2014/15

New Media

Kuratiert von

Mario Doulis

Vorlesungen

Die Ringvorlesung „Guided Tour?“ beschäftigt sich mit der Frage, wie frei man sich auf vorgegebenen Pfaden bewegen kann und möchte und wann es notwendig ist, diese zu verlassen, um die eigenen Ziele zu verfolgen. Was ist die Intention dieses zu tun und welche Vorgehensweisen werden gewählt?

Der Begriff „Pfad“ ist hierbei als eine Art Kategorie zu verstehen, in der all jene Normen, Konventionen oder Rahmenbedingungen zusammengefasst werden, die unseren beruflichen oder privaten Alltag beeinflussen.

„Guided Tour?“ legt den Fokus auf technische Entwicklungen und wie diese unser vermeintlich freies und selbstbestimmtes Handeln beeinflussen. Aber auch darauf, warum und wie vorgegebene (technische) Settings hinterfragt, zerlegt und rekonfiguriert werden.
Bei den Vorträgen geht es weniger um eine begrifflich-analytische Standortbestimmung. Vielmehr geben die Referentinnen und Referenten einen Einblick in Ihre beruflichen Aktivitäten, die sich direkt oder indirekt mit der Frage nach selbstbestimmten Handeln auseinandersetzen.

Prof. Mario Doulis

Am 2. Dezember eröffnet Jasmin Meerhoff vom Seminar für Medienwissenschaften der Universität Basel die Ringvorlesung mit einem Vortrag über die vermeintliche Selbstbestimmtheit von Nutzern, wie sie sie unter anderem in ihrem Buch „Read Me! Eine Kultur- und Mediengeschichte der Bedienungsanleitung“ beschrieben und analysiert hat.

Die Basler Künstler Monika Studer und Christoph van den Berg geben am 9. Dezember Einblick in Ihre Medienkunst-Projekte und legen dar, warum diese zu einen großen Teil auf technischen Eigen- respektive Weiterentwicklungen beruhen.

Am 13. Januar erläutert Prof. Sebastian Denz, Design Akademie Berlin, seine Arbeit im Bereich der 3D-Fotografie, für die er eigene Apparate entwickelt, und setzt sie in Bezug zu Flussers Begriff des „Technischen Bildes“.

Dr. Céline Scemama, Université Paris 1, behandelt in ihrem Buch „Histoire(s) du cinéma de Jean-Luc Godard – La force faible d’un art“ Godards filmisches Werk über die Geschichte des Kinos. In ihrem Vortrag am 20. Januar 2015 schildert sie hierzu nicht nur ihr eigenes analytisches Vorgehen sondern geht auch der Frage nach, inwieweit sich das Werk mit heutigen technischen Möglichkeiten (fort-)schreiben ließe.